Eine Lesung ist eine großartige Gelegenheit, dein Werk einem Publikum vorzustellen. Mit guter Planung gehst du entspannt an diese Veranstaltung heran. Gerade für Menschen, die noch nie vor Publikum gesprochen haben, ist gute Vorbereitung hilfreich.
So bereitest du deine Lesung vor
Wähle einen Veranstaltungsort aus, der gut zu deinem Werk und der Atmosphäre passt, die du schaffen möchtest. Du solltest auch sicherstellen, dass der Ort leicht zugänglich und bequem für das Publikum ist.
Die meisten Veranstaltungsorte planen sehr langfristig. Wenn du deine Anfrage stellst, stelle sicher, dass du alle relevanten Informationen übersichtlich mitlieferst. Am besten eignet sich dazu ein sogenannter “Waschzettel”. Auf EINER Seite präsentierst du alle Informationen zu dir und deinem Buch: Inhaltsangabe, Kontaktdaten, Cover, Bestellwege. Halte auch eine Leseprobe bereit, auf die Veranstalter:innen zugreifen können.
Wenn der Ort und Termin feststehen, wird es Zeit für Marketing. Mach Werbung für deine Lesung, indem du sie auf Social-Media-Plattformen wie Facebook oder Twitter bewirbst und eine Einladung an deine Leserinnen und Leser sendest. Du solltest auch Flyer drucken und sie an öffentlichen Orten wie Bibliotheken oder Buchhandlungen aushängen.
Bereite dich gut vor: Wähle deine Textpassagen sorgfältig aus und übe sie. Hol dir Feedback von Freund:innen und Verwandten, ob du ausreichend laut und lebendig liest. Wenn du ein Sachbuch geschrieben hast, überlege dir, was du darüber erzählen möchtest und bereite deinen Vortrag gut vor.
Achte auf die Zeit. Eine Lesung sollte nicht zu lang sein. Aus meiner Erfahrung heraus hat sich das Format von einer Stunde gut bewährt. Lass Fragen aus dem Publikum zu und überlege dir schon im Vorfeld, welche Fragen wahrscheinlich gestellt werden.
Was, wenn niemand zu meiner Lesung kommt?
Lesungen sind immer eine innere Zerreißprobe. Die meisten Autor:innen kennen das Gefühl der Unsicherheit. Oft haben sie Freunde oder Familienmitglieder, die zu unseren Lesungen und Veranstaltungen kommen. Aber fast allen passiert es früher oder später: Niemand, wirklich absolut niemand kommt zur Lesung. Wer würde da nicht enttäuscht sein?
Die Wahrheit ist: Das kann wirklich allen mal passieren.
Auf Twitter teilte vor einiger Zeit eine Autorin einen Tweet darüber, dass nur 2 Menschen zu ihrer Lesung auftauchten. Viele Kolleg:innen antworteten darauf mit Stories und Bildern, wie es ihnen ergangen war.
Unter anderem auch Neil Gaiman, der über eine Lesung schrieb: „Terry Pratchett and I did a signing in Manhattan for Good Omens that nobody came to at all. So you are two up on us.“ (LINK) Margaret Atwood erging es ähnlich, nur dass ein verirrter Besucher sie für eine Verkäuferin hielt und nach einem Produkt fragte.
Auch wenn es schwerfällt: Wenn niemand zur Lesung kommt, sei nicht entmutigt. Es gibt viele Gründe, warum jemand nicht kommen kann, von der Baustelle auf dem Weg bis zum übervollen Terminkalender oder Regenwetter. Beim nächsten Mal kann es schon ganz anders aussehen.
Bild: Roel Dierckens auf Unsplash