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Tipps für die Überarbeitung Veröffentlichung und Marketing

Eine Firmengeschichte schreiben: Tipps zur Vorbereitung

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, Ihre Firmengeschichte zu schreiben? Im wörtlichen Sinne?

Firmengeschichten werden immer beliebter und geben Kundinnen, Kunden und Partnern einen fantastischen Blick hinter die Kulissen. Sie bieten außerdem eine Möglichkeit, Ihr Unternehmen ins richtige Licht zu rücken – sie sind das perfekte Marketing-Tool.

Welche Form passt zu Ihrer Firmengeschichte?

Grundsätzlich können Sie die Geschichte Ihres Unternehmens in zwei Formen gestalten: als „Über uns“-Text auf Ihrer professionellen Website oder als Printprodukt zu Jubiläen oder besonderen Meilensteinen. Wie Sie Ihre Firmengeschichte am besten verpacken, hängt davon ab, für welche Form Sie sich entscheiden. Ein Website-Text muss kurz und knackig ausfallen. In einer gedruckten Chronik dagegen dürfen Sie ausführlich über die Ereignisse ihrer Firmengeschichte berichten.

Über uns – die Unternehmenschronik als Vorstellungstext auf der Website

Ein Unternehmen lebt von den Menschen, die dort arbeiten. Deshalb ist der Vorstellungstext auf Ihrer Website ein guter Ort, um auch auf die Geschichte Ihrer Firma zu sprechen zu kommen. Am besten funktionieren solche Texte, die emotional fesseln und eine persönliche Komponente mitbringen: Erzählen Sie von den Gründerinnen und Gründern und deren Visionen für das Unternehmen und über die Herausforderungen, die sie auf dem Weg überwunden haben. 

Dabei ist es wichtig, dass Sie sich wirklich auf wenige Details konzentrieren, die relevant sind. Meilensteine, Wendungen und Krisen eignen sich am besten. Werfen Sie nicht mit Zahlen um sich, setzen Sie diese nur sparsam ein – für wirklich relevante Ereignisse. Eine Aneinanderreihung reiner Fakten langweilt Ihre Leserinnen und Leser, zu viele Zahlen führen schnell zu Verwirrung.

Grundsätzlich kann es sich lohnen, für dieses Textformat eine Agentur oder einen Textprofi zu beauftragen. So erhalten Sie einen SEO-optimierten Text, der sich perfekt in Ihre Website einfügt.

Ihre Firmengeschichte im Langformat

Mit einer gedruckten Firmenchronik haben Sie etwas Besonderes in der Hand, dass Sie geschätzten Partnern und Ihren Kundinnen und Kunden präsentieren können. Es lohnt sich also, auch einmal über eine Firmengeschichte in Langform nachzudenken – das kann eine Broschüre sein, aber auch ein ganzes Buch, z. B. zu einem Jubiläum. Im Gegensatz zum „Über uns“-Text auf Ihrer Website sollten Sie zur Planung und Herstellung dieser Firmengeschichte viel Zeit einplanen – vom Textentwurf über Bildauswahl und Produktion bis zum Druck können mehrere Monate vergehen. 

Die Zusammenarbeit mit Text- und Designprofis ist bei gedruckten Firmengeschichten empfehlenswert. Einen so langen Text zu schreiben fällt nicht allen Menschen leicht. Der externe Blick oder sogar eine Schreibbegleitung von Beginn an können helfen, Texte lebendig und interessant zu machen.

Auch bei der Bildauswahl und beim Design ist der Blick von außen sehr wertvoll. Zusammen mit Designerin oder Designer entwickeln Sie Format und Aufmachungen – Text und Präsentation greifen ineinander und bilden ein rundes Ganzes. 

Für eine gelungene Zusammenarbeit können Sie schon im Vorfeld aktiv werden. 

Recherchieren Sie, bevor Sie schreiben

Gibt es noch Gründerinnen und Gründer des Unternehmens, die als Zeitzeugen befragt werden können? Was geben die Archive des Unternehmens her? Wie ist das Unternehmen in die lokalen Gegebenheiten eingebunden und wo taucht es in der Presse auf?

Tragen Sie zusammen, was Sie finden können und was Ihnen dabei helfen kann, sich ein vollständiges Bild von der eigenen Unternehmensgeschichte zu machen. Sie werden erstaunt sein, wie viel Sie bereits finden. 

Ordnen Sie die Ereignisse ihrer Firmengeschichte

Damit kein wichtiges Ereignis verloren geht, sortieren Sie im nächsten Schritt die gesammelten Daten und picken die wichtigsten Ereignisse heraus, die auch Ihre Leserinnen und Leser interessieren werden. Dabei geht es nicht nur um die positiven Höhepunkte, sondern auch um Herausforderungen oder Probleme, die Ihrem Unternehmen begegnet sind. Gerade solche Krisen und Wendezeiten bringen Spannung in Ihre Geschichte und machen Sie als Unternehmen sympathisch. Abeer Achtung: Denken Sie hierbei immer aus Sicht Ihrer Leserinnen und Leser!

Wählen Sie das richtige Bildmaterial

Wenn Sie Ihre Unternehmenschronik später als Buch herausbringen möchten, sollten Sie schon frühzeitig bedenken, dass auch Bilder notwendig sind. Dabei gibt es wichtige Punkte, die Sie bedenken: Die Bilder müssen zum Erzählten passen und sie müssen die richtige Qualität haben. Besprechen Sie am besten schon frühzeitig mit Ihrem Designer oder Ihrer Designerin, welche Anforderungen erfüllt sein sollten.

Sprechen Sie die Sprache Ihrer Kundinnen und Kunden

Klar, so einen Text zu schreiben, fällt uns allen nicht leicht. Es gibt ein paar Tricks, die Ihnen dabei helfen, locker und lebendig zu erzählen. Statt in die sperrige Schriftsprache zu verfallen, versuchen Sie Folgendes: Nehmen Sie sich auf, wie Sie einem imaginären Gesprächspartner von Ihrem Unternehmen erzählen. Später können Sie diese Aufnahme nutzen, um daraus Ihren Text zu stricken.

Geschichten und Anekdoten machen Sie menschlich

Nur trockene Fakten machen uns Leserinnen und Leser auf Dauer nicht glücklich, oder nur die wenigsten. Was uns alle aber immer interessiert, sind die kleinen Geschichten und Anekdoten, die man auf der Party erzählt: skurrile Ereignisse, Überraschungen, kleine Tragödien – das macht eine gute Anekdote aus.

Schreiben Sie Ihre Firmengeschichte mit uns

Schreibcoaching und Lektorat

Ich begleite Sie beim Schreiben Ihrer Firmenchronik vom ersten Gliederungsentwurf bis zum fertigen Text. Gern übernehme ich auch das Projektmanagement und vermittle Dienstleister für Korrektorat und Druck.

Anke Sundermeier

Design und Satz, Druckvorbereitung

Grafikdesignerin Anke Sundermeier übernimmt alle Designschritte, berät Sie bei der Bildauswahl, erstellt das Druckformat und kommuniziert für Sie mit der Druckerei Ihrer Wahl.

Schreiben Sie uns eine E-Mail an info@lektorat-bergmann.de oder rufen Sie an unter 0177 6870047. 

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Tipps für die Überarbeitung Veröffentlichung und Marketing

Effizientes Lektorat und Korrektorat mit Acrobat Reader und InDesign

Bei der Erwähnung des Wortes „Überarbeitung“ bricht nicht nur bei Autor*innen der Schweiß aus. Auch Designer*innen, Buchsetzer*innen und andere Personen, die in diesem langen Prozess beteiligt sind, wird es so gehen. Aber es gibt Tricks, wie wir unsere Zusammenarbeit mit Designer*innen viel einfacher und effizienter gestalten können.

 

Lektorat und Korrektorat in InDesign – die Ausgangssituation

In den überwiegenden Fällen bekomme ich von meinen Kund*innen ein Word-Dokument, in dem ich arbeite – egal, ob Lektorat oder Korrektorat. Die Dateien sind klein, lassen sich gut verschicken und die meisten Kund*innen kennen zumindest grundlegend die Funktionen des Änderungsmodus. Eine optimale Situation also.

Aber manchmal geschieht es, dass der Text nie in Word angelegt wurde, sondern gleich in InDesign entstanden ist. Das passiert oft bei kleinen Kundenmagazinen mit wenig Seiten. Statt Word-Dokument bekomme ich dann ein PDF geliefert, in dem ich meine Überarbeitung vornehme. 

Das PDF als Grundlage der Schlussredaktion

In meinem Artikel Was dich im Lektorat erwartet habe ich es schon angesprochen: Ein Manuskript muss mehrmals korrigiert werden – und am besten von mehreren Personen. Ein Korrekturlauf sollte dann erfolgen, wenn dein Text gesetzt wurde. Das heißt, dein Text wurde für den Druck in ein vorgegebenes Layout mit passender Schrift und Bildern übertragen. Meistens bekommst du dann ein PDF zur Ansicht und Kontrolle.

Hier setzt die Schlussredaktion ein. In diesem Schritt erfolgt noch einmal eine intensive Korrektur deines Dokuments. Lektor*innen achten hier nicht nur auf Rechtschreibung und Grammatik. Wir prüfen hier für dich auch, ob die Worttrennungen in Ordnung sind, Bilder an der passenden Stelle stehen und ob alle Absätze und Umbrüche stimmen. Bildunterschriften, Inhaltsverzeichnisse, Titelei und Impressum gehören natürlich auch dazu.

Korrekturen in das Manuskript übertragen: eine zeitfressende Tätigkeit

Das PDF bildet dabei 1:1 dein Druckdokument ab – und deshalb ist es so wichtig, hier zu korrigieren! Denn nur so sehen wir, wo es noch hapert. Dabei nutzen wir im kostenfreien Acrobat Reader die Werkzeugleiste „Kommentieren“.

Damit kann ich Text einfügen, ersetzen und löschen und Kommentare verfassen. Man mag es kaum glauben, aber diese wenigen Funktionen reichen vollkommen aus, um die letzten Schwachstellen zu beheben. Wichtig ist dabei, einige Regeln zu beachten:

  • fehlende oder falsche Satzzeichen oder typografische Zeichen werden korrigiert, indem das vorhergehende Wort mitmarkiert und im Kommentarfeld mit dem richtigen Satzzeichen/typografischen Zeichen notiert wird,
  • falsche Trennungen am Zeilenende werden mit dem „Hervorheben“-Werkzeug über den Zeilensprung markiert, im Kommentar wird die richtige Trennung notiert,
  • beim Einfügen von Text muss ein Leerzeichen gesetzt werden – wird Text direkt vor einem Wort eingefügt, folgt ein Leerzeichen.
So sehen die Korrekturen im PDF aus. In den Kommentaren rechts stehen die Änderungen.

 

Sind alle Korrekturen vorgenommen, geht es ans Eingemachte: Wie kommen die Korrekturen in dein gesetztes Manuskript? 

Oft läuft es so: Bei der Schlussredaktion werden im PDF fehlerhafte Stellen durch Lektor*innen markiert und über die Kommentarfunktion korrigiert. Buchsetzer*innen oder Designer*innen gleichen die Dokumente ab, indem sie beide Dateien nebeneinander öffnen und sich durch das Manuskript arbeiten und per Copy und Paste die Änderungen vornehmen.

Der Nachteil: Das kann – gerade bei sehr umfangreichen Manuskripten – sehr lange dauern. Und wir wissen: Zeit ist Geld. Aber zum Glück gibt es Funktionen, die uns die Zusammenarbeit deutlich erleichtern.

Die Lösung – Kommentare in InDesign importieren

Mit der Funktion „Kommentare importieren“ hat Adobe uns seit InDesign 2019 endlich ein mächtiges Tool an die Hand gegeben, das stark an den Änderungsmodus von Microsoft Word erinnert. Dabei werden die Kommentare mit wenigen Klicks direkt in InDesign importiert. Dafür wählst du unter Datei > PDF-Kommentare importieren dein PDF mit allen Änderungen aus und klickst auf Kommentare Importieren.

Jetzt können alle Änderungen einzeln bewertet, angenommen oder abgelehnt werden. Mit einem Klick auf die nächste Änderung springst du automatisch zur entsprechenden Textstelle. Am besten funktioniert dieser Weg, wenn deine InDesign-Datei nicht verändert wird in dem Zeitraum, in dem das PDF im Korrektorat ist.

Und so sieht es in InDesign aus: Die importierten Kommentare können nun einzeln geprüft und übernommen werden.

 

Der Vorteil dieser Methode liegt klar auf der Hand: Du sparst sehr viel Zeit, denn nun musst du Änderungen nicht mehr manuell im Text suchen und üübertragen. Außerdem verringerst du die Gefahr, Änderungen im PDF zu übersehen oder neue Fehler hineinzubringen.

 Alle Informationen zum Importieren von Kommentaren in InDesign finden sich auf den Adobe-Hilfeseiten.

Wenn der Text länger ist – Lektorat in InDesign

Was aber kannst du tun, wenn du einen langen Text in InDesign hast, der lektoriert werden soll? Hier wird der Weg über das PDF unbequem. Muss ich im Lektorat Sätze ändern, verschieben oder streichen, wird es unübersichtlich. Die Gefahr steigt, dass der Text nachher viele Fehler enthält, die korrigiert werden müssen.

Auch dafür gibt es eine Lösung: Lektorat direkt in InDesign. Das Programm bietet einen Änderungsmodus, der dem von Word sehr ähnlich ist. Die meisten Lektor*innen besitzen keine Lizenz für InDesign. Gerade bei sehr großen Druckdokumenten und Broschüren aber lohnt sich eine Zusammenarbeit in dieser Art ganz besonders dann, wenn es gar kein Word-Dokument gibt.

Für konkrete Projekte biete ich an, eine günstige Monatslizenz für InDesign einzukaufen – so kann ich direkt in deinem Dokument lektorieren und wir beide sparen viel Zeit und Nerven, denn wir müssen keinen Text extrahieren und wieder importieren.

Alle Informationen zum Änderungsmodus von InDesign findest du hier.

 

 

Mein Angebot für dich

Lektorat und Korrektorat direkt in InDesign. Schreib mir gern eine E-Mail mit Infos zu deinem Projekt und du bekommst ein unverbindliches Angebot von mir.


Titelbild von Devanath auf Pixabay

Den schönen Blindtext „Hinter den Wolkenbergen“ findet ihr beim blindtextgenerator. Vielen Dank an meine Kollegin Anke Sundermeier für das Beispiel-PDF und unsere gute Zusammenarbeit.

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Veröffentlichung und Marketing

Wie finde ich die richtige Zielgruppe für meinen Text?

Egal, ob du dich für Self-Publishing oder Verlagssuche entscheidest – ohne eine Zielgruppenanalyse wirst du deinen Text nicht erfolgreich anbieten. Für viele ist dieses Thema schwierig. In diesem Artikel erfährst du, mit welcher Strategie du es dir einfacher machen kannst.

Warum du deine Zielgruppe gerade im Self-Publishing kennen solltest

Lasst uns heute einer Wahrheit ins Auge sehen: Autor*innen schreiben für eine Zielgruppe – immer! Gerade in der Unterhaltungsliteratur ist diese ziemlich eindeutig festgelegt für jedes Buch. Aber auch Romane aus der „hohen Literatur“ haben eine Zielgruppe. Diese ist vielleicht nicht nach Geschlecht oder Altersstruktur bestimmt, aber umfasst doch eine Gruppe X, die sich für das Thema des Romans interessiert. Und wenn man genau hinsieht, verbindet die Personen dieser Gruppe X häufig mehr als nur dieses Interesse.

Deshalb ist es wichtig, dass du dir deutlich machst, an wen sich dein Text richtet. Spätestens, wenn du dein Manuskript an einen Verlag schicken möchtest oder im Self-Publishing dein Marketing planst, musst du genau wissen, wer dein Buch lesen wird. Je klarer deine Vorstellung ist, umso einfacher ist es auch, dein Buch erfolgreich anzubieten.

„Aber ich schreibe doch für mich!“

Als Lektorin kenne ich den Einwand: „Aber ich schreibe doch nicht für eine Zielgruppe, sondern für mich!“ Das höre ich oft von meinen Kund*innen. Ich antworte darauf: Wenn du nur für dich schreiben würdest, dann wäre es ein Tagebuch. Aber du möchtest, dass jemand deinen Text liest. Du schreibst ihn nicht für die Schublade.

Es gibt aber ein Problem: Fragt man Autor*innen spontan nach ihrer Zielgruppe, neigen viele dazu, eigene Vorlieben und Werte zu beschreiben, statt wirklich darüber nachzudenken. Damit wir das umgehen können, brauchen wir Informationen über potenzielle Leser*innen, über ihre Vorstellungen und Werte, ihr soziales Milieu und ihren Wissensstand.

Ein Avatar für deine Zielgruppe

Wie aber findet findest du deine Zielgruppe? Und wie kannst du sie genau eingrenzen? Dazu brauchst du etwas Zeit, Recherche und eine Strategie, die es dir erleichtert, dich in deine zukünftigen Leser*innen hineinzudenken. 

Wir Menschen können mit individuellen Personen mehr anfangen als mit schwammigen Gruppen. Je mehr Details wir kennen, desto einfacher wird es. Im Marketing spricht man hier von einer Marketing Persona oder einem Avatar. Gerade bei Unternehmensgründungen kommt dieser zum Einsatz – denn jede Gründerin muss wissen, wer ihr Produkt kaufen soll. Ein Avatar ist ein Durchschnitt der Eigenschaften und Interessen deiner Zielgruppe.

Um einen Avatar zu erstellen, brauchst du etwas Zeit und Fantasie. Leg dir einen Charakterbogen an, den du Schritt für Schritt ausfüllst. Um dir die Arbeit zu erleichtern, habe ich dir einen Fragekatalog zusammengestellt. Den Downloadlink findest du am Ende dieses Artikels.

Der erste Schritt: Tausend Fragen

Beantworte alle Fragen zunächst spontan. Der Bogen ist in vier Bereiche aufgeteilt: GrundangabenInteressen und BildungWerte und Vorstellungen und Lebenswelt. Die Grundangaben umfassen Informationen wie den Namen, den Wohnort und das Geschlecht deines Avatars. Bei Bildung und Interessen geht es um den höchsten Abschluss, den Job und die Hobbys deines Avatars. Im Bereich Werte und Vorstellungen findest du Fragen zu den moralischen Vorstellungen, den Problemen und Träumen deines Avatars. Zuletzt gibt es noch ein paar Fragen zur Lebenswelt: Familiäre Beziehungen, Konsumverhalten und soziales Milieu sind hier noch einmal wichtig.

Visualisieren! – The Power of Pinterest

Du hast jetzt in deinem Charakterbogen schon einige Details zu deinem Avatar gesammelt. Es wird Zeit, dein Gehirn auf einer visuellen Ebene anzusprechen. Eine Möglichkeit ist die Collage, eine andere die Mindmap. Beides strukturiert deine Antworten zu den Fragen in übersichtlicher Weise.

Ich finde zu diesem Zweck Pinterest am besten geeignet. Du kannst Pinnwände – so genannte Boards – anlegen, auf denen du Bilder sammelst, die verschiedene Aspekte deines Avatars zeigen. Viele Autor*innen nutzen Pinterest auch als Inspiration für Charaktere und Schauplätze. Lege ein Board für deinen Avatar an und sammle darauf alles, was ihn oder sie ausmacht – von der Wohnungseinrichtung über die Kleidung bis hin zu Merchandising aus den Fandoms, die deinen Avatar interessieren.

Wo du deinen Avatar einsetzen kannst

Mit dieser Visualisierung im Kopf ist es sehr viel einfach, einen kritischen Blick auf das eigene Manuskript zu werfen. Häufig erleichtert es mir als Lektorin auch die Zusammenarbeit mit meinen Kund*innen. Zusammen finden wir so schnell Textstellen, die zu soft oder zu gewalttätig sind. Wir überprüfen das Vokabular auf Wörter, die deine Zielgruppe nicht kennt und schauen, wo Erklärungen notwendig sind. Du bekommst Klarheit darüber, ob deine Geschichte und deine Charaktere gut ankommen werden – sowohl beim richtigen Verlag als auch bei deiner Leserschaft!

Auch für dein Marketing hilft dir dein Avatar weiter. Er ist Ausgangspunkt für die Auswahl der richtigen Social-Media-Plattformen und für die Inhalte und Gestaltung deiner Beiträge. Eine zwanzigjährige Studentin mit Vorliebe für Romance wirst du auf Instagram eher antreffen als auf Facebook. Du kennst jetzt ihre Vorlieben und Interessen und kannst so deinen Roman den richtigen Leser*innen vorstellen.